Der Bayerische Elternverband unterstützt den G8-Schülerstreik
Der Bayerische Elternverband begrüßt die für den 12. Februar geplanten Protestaktionen des ersten Q11-Jahrgangs im achtjährigen Gymnasium. Der hier herrschende Lerndruck sei weder mit guter Pädagogik noch mit der Anforderung vereinbar, dass Jugendliche nicht nur ihren Kopf voller Wissen stopfen sollten, sondern auch Raum für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit bräuchten. 34 bis 38 Schulstunden je Woche, die sich mit der Zeit für häusliches Lernen auf 50 bis 60 Stunden summieren können, überstiegen bei weitem sogar die übliche und zumutbare Arbeitzeit eines berufstätigen Erwachsenen. „Zeit für Freunde, Sport, Musisches und für soziales Engagement ist ebenso wichtig wie das Aneignen von theoretischem Wissen“, sagt die BEV-Vorsitzende Heike Hein. „Die akademische Zukunft unseres Landes soll später nicht in den Händen von abgehobenen Nur-Denkern liegen, deren Horizont zwischenmenschliche Kontakte, körperliche und seelische Gesundheit sowie künstlerischen Ausdruck nicht mehr erfasst.“
Davon abgesehen könne unter diesen Umständen von Nachhaltigkeit des Lernens keine Rede mehr sein.„Bisherige Appelle an das Kultusministerium, den alten G 9-Lehrplan auf das Zeitfenster des G 8 zurecht zu schneidern, sind mehr oder weniger im Sande verlaufen“, so Heike Hein. Der BEV unterstütze daher nicht nur die Forderungen der jungen Menschen, sondern betrachte auch den geplanten Streik als das der Anwesenheitspflicht im Unterricht übergeordnete Rechtsgut. „Da die Schüler in diesem Fall direkten Gebrauch von ihren demokratisch legitimierten Rechten machen, appellieren wir an das Kultusministerium, sich bei den Schulleitern dafür einzusetzen, dass regelrechte Anträge auf Freistellung vom Unterricht für die Teilnahme am Streik auch genehmigt werden.“